TuS Bergens Triathlet Bob Orton erfolgreich beim Ironman Hawaii (19.11.2012 )

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Kurz nach 5.00 Uhr bin ich in die Wechselzone um mein Fahrrad zu kontrollieren und um letzte Vorbereitungen zu treffen. Es ist bereits um diese Uhrzeit warm, um die 26 Grad und die Atmosphäre ist jetzt schon elektrisch. Ich unterhalte mich mit vielen anderen Athleten über die ganze Welt von Hoffnung und Erwartung und schnell ist es an der Zeit, in das warme Wasser zu steigen.Ich finde meinen Platz zwischen den anderen ca. 1900 Athleten und geniesse die spannenden Minuten vor dem Kanonendonner, der das Rennen startet. Dann ist es endlich soweit!Nach anfänglichem Treten und Schlagen, habe ich ein wenig Freiraum und versuche meinen Rhytmus zu finden. Das Meer ist sehr aufgewühlt und die Sicht nacht unten ist sehr schlecht, ganz anders wie an den Tagen zuvor.
Das Gefühl, dass die Strömung stärker ist, bestätigt sich in der Schwimmzeit von 1.04 h. Mehrere Athleten haben bestätigt, dass die Strecke ca. 4,2 und nicht 3,8 km war.Die ersten 60 km auf dem Rad habe ich sehr schnell hinter mir gelassen. Ich vermutete jetzt schon, dass der starke Rückenwind, der mich bis jetzt begleitete, Probleme bereiten wird. Aber dann, auf dem Anstieg nach Hawi ist der starke Wind von vorne da. Die Straße dehnt sich aus wie Kaugummi. Endlich geschafft zum Wendepunkt, geniesse ich die 30 km abwärts mit Rückenwind. Die letzten 60 km waren verdammt hart, die Sonne knallte erbarmungslos und der Wind wurde mit jedem gefahrenen Kilometer stärker. Glücklich, dass ich die Radstrecke hinter mir lassen konnte, ziehe ich meine Laufschuhe an und hoffte, dass ich Plätze, die ich beim Radfahren verloren hatte, wieder gut machen kann..

Die Verpflegungsstellen (ca. alle 2 – 3 km) sind wie Oasen in der Wüste. Es ist verdammt heiß, die Sonne brennt und der Wind ist weg. Ich versuchte, die Verpflegungsstellen konsequent auszunutzen und soviel Flüssigkeit reinzubekommen, wie es nur geht. Beim erreichen der Verpflegungsstelle muß ich dafür zwangsläfuig gehen, aber ich will auf der sicheren Seite sein. Am Ende der Verpflegungsstelle wird wieder gelaufen. Ich behalte dieses System bei und merke. dass ich gut voran komme. Trotzdem habe ich Zweifel, ob es sich wirklich lohnt, mich so zu quälen. Aber ein Blick nach vorn und nach hinten bestätigt mir, dass kein Athlet es leicht hat. Nach 40 Lauf-km werden die Beine locker und ich kann ins Ziel rennen. (Die letzten 1,2 Mi – ca. 1,7 km in 5.15 min)Das Ziel ist erreicht, nicht ganz so schnell, wie ich erhofft hatte, aber die schwierigen Bedingungen, besonders der starke Wind auf der Radstrecke, und ich bin mehr als zufrieden. Ergebnis: 10 Stunden 16 Minuten und 34 Sekunden !! Platz 76 in der AK M 40 und das bei 40 Grad im Schatten.Jetzt wird schnell eine Kleinigkeit gegessen und dann zurück zum Zielbereich die nachkommenden Athleten zu feiern. Für mich als Athlet ist es eine Inspiration die älteren Teilnehmer zu sehen, wie diese den Zielbereich erreichen. Ältester Teilnehmer im Ziel 82 Jahre alt, älteste Teilnehmerin 77 Jahre alt. Gänsehautfeeling pur…;-)