Lausitz Triathlon 2013

Bob Orton setzt beim Ironman in der Lausitz mit neuem Kreisrekord in 9:13,06 Std. die Meßlatte immer Höher!

Mit einer ungewöhnlichen Steigerung gelingt Bob Orton sein größtes Ziel, seine Bestzeit zu knacken und endlich unter 9:30 Std. zu finishen.

Die Vorbereitungen dieses Jahr gestalteten sich, wie es dann immer so ist, etwas problematischer als geplant. Vor dem Ironman South Africa im April hatte ich einen Infekt, welcher glücklicherweise bereits vor der Abreise zum Wettkampf verschwunden war. Dennoch spiegelten sich die Spuren eindeutig im Resultat wieder. Es war sicherlich nicht das Ergebnis, welches ich mir erhofft hatte. Optimistisch wie ich bin, würde in Frankfurt natürlich alles besser werden. Dieses Rennen sollte nicht nur das Letzte in dieser Saison werden, sondern gewissermaßen auch mein persönlicher Höhepunkt mit einer angestrebten Bestzeit unter 9:30 h. Obwohl ich mich in guter Verfassung befand, war das Rennen bedauerlicherweise kurz nach einem sehr guten Schwimm-Start zum Desaster geworden. Nachdem mir mein Hinterreifen nach 60 km geplatzt ist, habe ich nicht nur noch meinen Ehering verloren, sondern ebenfalls, zur Feier des Tages, einen halben Backenzahn… Mit Zweifeln und Zahnschmerzen habe ich das Rennen zwar zu Ende laufen können, Glück sieht aber anders aus und Erfolg fühlt sich auch definitiv anders an.

Einige Tage nach dem Rennen in Frankfurt war ich immer noch unglücklich und mit dem Ergebnis dermaßen unzufrieden, dass ich anfing, nach einem zusätzlichen Wettkampf zu suchen, bei welchem ich meine, für dieses Jahr, gesetzten Ziele erreichen könnte. Die Entscheidung fiel auf den Wettkampf „Der Knappenman“ in der Lausitz. Sechs Wochen Zeit und dieses Mal sollte mich nun wirklich nichts stoppen können. Nach genau zwei Wochen Training kam wunderlicher-weise bereits die nächste böse „Überraschung“. Resultat war neben der Verschrottung meines Fahrrads ein dreistündiger Aufenthalt im Krankenhaus. Mit ganz viel Glück hatte ich „nur“ einige Verbrennungen und Schürfwunden erlitten, das Wettkampf-Rad war aber nicht mehr zu retten. Es folgten zwei Wochen Zwangspause bis ich wieder langsam mit meinem Training starten konnte.

Trotz Pleiten, Pech und Pannen bin ich in der Lausitz gelandet. Die Strecke sollte schnell sein und ich war gespannt, ob ich mithalten kann. Mein Trainingszustand war in einem ordentlichen Bereich, allerdings bereitete mir mein verletzter, rechter Unterarm immer noch Sorgen.

Nach einem ungewöhnlich entspannten Start der Schwimmstrecke im Dreiweiberner See

War Bob schon im Wasser oder muss er noch rein ?

(950 Meter geradeaus und zurück- zweimal) befand ich mich bereits nach 100 Metern auf dem 3 Platz, und schaffe es dort bis zum Ausstieg zu bleiben. Die Schwimmstrecke habe ich absolviert in knapp unter 1 Stunde. In der Wechselzone gelingt mir sogar der Sprung auf den zweiten Platz. Mit dem unglaublich guten Gefühl schneller als Alle, bis auf Einen zu sein, war ich bereit – und das auch auf meinem leicht umgebauten Straßen-Rad – ordentlich Druck auszuüben.

Allein auf weiter Flur ……

Das Vergnügen ging weiter: 7.5 km bis zum nächsten See, 15 km Umrundung und zurück und das Ganze sechs Mal. Erstaunlicherweise fühlte ich mich auf den ersten drei Runden immer noch gut, meine Beine waren zwar relativ angespannt, aber meine Beschwerden hielten sich in Grenzen. Ab der dritten Runde hatte die leicht veränderte Sitzposition sich bemerkbar gemacht und ich musste mich immer wieder aufrichten um meine Unterarme und Rücken zu entlasten. In der folgenden Runde wurde ich zum ersten mal überholt, glücklicherweise gelang es mir aber meinen 3. Platz bis in die nächste Wechselzone zu verteidigen. Nach einer kurzen Zwischeninfo meiner Frau erfuhr ich, dass ich mich ca. 10 Minuten hinter den beiden führenden Athleten befand. Noch nie habe ich die 180 km Radstrecke so schnell geschafft . Die 4:55 h haben mich beflügelt. Ab diesem Zeitpunkt war die Jagd für mich eröffnet.

Ganz allein , da kann man sich ja ein wenig Zeit lassen.

Sieht das leer aus. Wo sind die anderen?

Die Laufstrecke besteht aus vier Runden um den Dreiweiberner See.  Die erste Runde (10,5 km) lief sehr gut , in 45 min. und ich konnte nicht nur den Zweit platzierten überholen, sondern ergatterte auch einen Blick auf den Anführer des Wettkampfes.

Ich verteidigte weiterhin meine Position und die zweite Runde war erstaunlicherweise auch in 46 Minuten abgelaufen. Leider war der 1. Platzierte genauso schnell unterwegs. Schade. In den beiden letzten Runden verlor ich aufgrund von immer wiederkehrenden Krämpfen einige Minuten an Zeit, aber meine Motivation weiterzulaufen war unbändig. Nach all dem harten Training und mit Rückblick auf die letzten Wettkämpfe, wollte ich nicht so kurz vor dem Ziel noch überholt werden.

Meine Beine wollten eigentlich nicht mehr, aber meine mentale Stärke hat mich ins Ziel getragen. Erst im Ziel habe ich wirklich wahrgenommen, wie verkrampft meine Waden und Oberschenkeln gewesen waren.

Mit dem Einlauf in das Ziel konnte ich mir gleich 3 Wünsche erfüllen:

Am Ziel der Träume !

Den ersten Platz in meiner Altersklasse, einen unglaublichen 2. Platz in der Gesamtwertung und um dies auch noch zu toppen, das Erreichen einer neuen, persönlichen Bestzeit von 09:13:06 h.